Es muss nicht immer klassisches Skifahren, Rodeln oder Langlauf sein: In verschneiten Winterlandschaften der Alpen lässt sich noch so viel mehr erleben – von entspannend-ausgleichend bis hin zu abenteuerlich-gewagt ist für alle das Richtige dabei.
Herabschauender Hund im Skioutfit, direkt am Berg? Im ersten Versuch manchmal gar nicht so einfach, aber in jedem Fall möglich – und obendrein exzellentes (Fitness-)Training für die nächste Pistenfahrt. Bei Ski-Yoga, einer besonderen Kombination aus Yoga und Skifahren, bleiben die Skischuhe, und bei den meisten Übungen sogar die Skier, stets an den Füßen. Der Hintergrund: Yoga soll sowohl Muskelkraft, Koordination als auch Körpergefühl stärken – und damit ideal für weitere Ski-Abfahrten vorbereiten. Die Steiermark, genauer gesagt Schladming-Gastein, ist dabei nur eine von vielen Regionen, in der Interessierte diesen außergewöhnlichen Sport-Mix – obendrein vor imposanter Berglandschaft – ausprobieren können.
Eine weitere, eher unkonventionelle Wintersportart ist das Fatbiken. Das überraschend andere Radfahrgefühl lässt sich – soweit zulässig – auf verschneiten Hängen, auf kurvigen Rodelbahnen und idyllischen Winterwanderwegen in vielen Regionen der Alpen, z.B. in Tirol oder im Engadin, erleben. Die Fatbikes erinnern an Mountainbikes, haben aber extra breite Ballonreifen, die das Ausrutschen im Schnee minimieren. Die Reifen sind dabei nicht nur zwei- bis dreimal dicker als normale Reifen, sondern haben auch weniger Reifendruck, um auf weichem Untergrund wie Schnee oder auch Sand besseren Grip zu haben. Dadurch zeichnet sich das Fahrerlebnis mit Komfort und einer gewissen Leichtigkeit selbst in anspruchsvollem Terrain aus. Hinzu kommt die einzigartige Geräuschkulisse, wenn der frische Schnee beim Durchfahren knirscht.
Generell ist der Trend des Fatbike-Fahrens für alle Sportbegeisterten geeignet. Wer es ausprobieren möchte, braucht lediglich Wintersport- bzw. wärmende Outdoorkleidung, dazu Ski- oder Rodelhandschuhe, einen Ski- bzw. einen Radhelm und eine Schneebrille. Auch gepolsterte Funktionsunterwäsche schadet nicht. Gut zu wissen: In vielen Urlaubsregionen bieten Veranstalter auch E-Fatbike-Ausflüge an. Ob motorisiert oder klassisch – für Anfängerinnen und Anfänger empfiehlt sich in jedem Fall eine geführte Gruppentour.
Die Unterwasserwelt mitten im Winter erleben – und zwar unter einer geschlossenen Eisdecke: ein Wintersport-Tipp, der sich ausschließlich an erfahrene Tauchfans richtet. Wer sich traut, wird mit einer spektakulären Sichtweite von bis zu 30 Metern in kristallklarem Wasser und atemberaubenden Lichteffekten belohnt, etwa wenn sich die Sonnenstrahlen an den Eiskristallen brechen. Frostig wird es in jedem Fall: Die Wassertemperatur liegt dabei nur knapp über dem Gefrierpunkt. Die Voraussetzung zum Eistauchen ist der Tauchschein „Advanced Open Water Diver“ (AOWD). Zusätzlich sollten Interessierte einen speziellen Vorbereitungskurs fürs Eistauchen absolvieren – und ihren Ausflug stets nur in Begleitung von versierten Tauchexpertinnen und -experten durchführen.
Wer diese besondere Erfahrung machen möchte, ist beispielsweise am Kärntner Weißensee goldrichtig. Sportlerinnen und Sportler erwartet dort ab Mitte Dezember Europas größte präparierte und Natureisfläche – mit einer durchgehend etwa 40 Zentimeter dicken Eisdecke. Aber auch an anderen Orten lässt sich ins Eiswasser eintauchen, so beispielsweise im schweizerischen Les Mosses im Lac Lioson bei Genf oder im österreichischen Salzkammergut im Attersee.
Ob rasant oder gemächlich – Skijöring ist ein einzigartiges Erlebnis für alle, die gerne auf Skiern stehen. Wintersport-Begeisterte können hier das einmalige Freiheitsgefühl spüren, wenn sie sich an einem Seil von einem Pferd, Hund oder sogar Quad durch die idyllisch-verschneite Winterlandschaft ziehen lassen. Ausprobieren können alle Neugierigen Skijöring beispielsweise im schweizerischen Wallis oder im deutschen Erzgebirge. Voraussetzung ist jedoch, dass Sie selbst sicher Ski fahren. Übrigens: Das klassische Skijöring hat seinen Ursprung in Skandinavien. Übersetzt bedeutet das norwegische Wort Snørekjøring „Schnurfahren“. Vor 100 Jahren war die Sportart sogar olympische Disziplin, heute ist sie reines Freizeitvergnügen.
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